2. Informationsabend 

Gestern Abend fand der zweite Infoabend für jene Schwertbergerinnen und Schwertberger statt, die sich ehrenamtlich für unsere Flüchtlinge engagieren wollen. Moderiert wurde der Abend wieder von Frau Mag.a Andrea de Araujo Lira und Wolfgang Weiss von der Integrationsstelle OÖ. Für Fragen stand auch Frau Katharina Starzer von der Volkshilfe OÖ bereit, die die Koordination der MitarbeiterInnen für das Containerdorf Schwertberg übernehmen wird.

Gleich vorweg: man hatte mit 40-50 Personen gerechnet und dann passierte DAS: Es kamen bestimmt DOPPELT so viele Leute!!! Alle waren top-motiviert und die Stimmung war ausgezeichnet! Auch Schwertberg scheint ergriffen von der Welle der Solidarität, welche derzeit durch unser Land zieht! Diese Welle, die all die HelferInnnen erfasst hat, ist gekommen um zu bleiben! 

Ab 15. September dürfen wir die Flüchtlinge in Schwertberg willkommen heißen. Bis 21. September werden uns dann alle 50 Personen erreicht haben. Hier kam auch der große Wunsch seitens des Trägervereines Volkshilfe OÖ von Frau Starzer, alle Maßnahmen immer zuerst mit den betreuenden Mitarbeitern der Volkshilfe vor Ort abzusprechen. Dies ist sehr wichtig, damit kein Chaos entsteht. Die MitarbeiterInnnen vor Ort sind natürlich vor Allem einmal die ERSTEN ANSPRECHPARTNER FÜR DIE FLÜCHTLINGE und auch für die SchwertbergerInnen und fungieren somit als eine Art „Drehscheibe“. In den Zuständigkeitsbereich der Volkshilfe fallen Behördengänge, Organisation von Deutschkursen, Organisation der Unterkunft (z.B. Putzdienste, etc…)und die Herstellung des Kontaktes zur Asylbehörde, HelferInnen, Kindergärten und Schulen etc… 
Da die Volkshilfe natürlich nicht alles alleine abdecken kann, ist es von essentieller Notwendigkeit vor Ort Unterstützungsmöglichkeiten zu schaffen; Und genau hier kommen alle freiwilligen HelferInnen ins Spiel; JEDE UNTERSTÜTZUNG UND HILFE WIRD NACH ABSPRACHE MIT DEM VEREIN SEHR GERNE ANGENOMMEN!!!

Nachdem die wichtigsten Rahmenbedingungen und Zuständigkeitsbereiche umrissen wurden, ging es gestern gleich an die Ideensammlung und Ausarbeitung von Themenbereichen; Daraus ergaben sich dann – je nach Interesse der HelferInnen- verschiedene Arbeitsgruppen:

-TEAM AMTSWEGE: Diese Menschen möchten den AsylwerberInnen bei Behördengängen zur Seite stehen. Sei es durch Dolmetsch, juristische Kompetenz. Aber auch das Thema Mobilität wird diese Gruppe übernehmen; Die Menschen –die ja nur über Euro 5,50 pro Tag verfügen können- müssen ja von A nach B kommen und auch dafür braucht es ehrenamtliche Personen die sich als FahrerInnen zur Verfügung stellen!

-TEAM BESCHÄFTIGUNG: Hier soll vor allem Hilfe zur Selbsthilfe geleistet werden. SchwertbergerInnen die über handwerkliche Kompetenzen verfügen, wollen hier ihr Know How anbieten und -auch über Spenden für die Materialien- die Flüchtlinge bedarfsorientiert bei handwerklichen Projekten unterstützen. 

-TEAM BILDUNG: Hier geht es vor Allem um die Organisation von Deutschkursen durch Ehrenamtliche. Auch eine Zusammenarbeit mit den StudentInnen der Pädagogischen Hochschule wurde angedacht. Zuerst muss man sich aber ein Bild von den AsylwerberInnen und ihren vorhandenen Kenntnissen machen um adäquate Kurse anbieten zu können. Alle Personen die gerne mitarbeiten möchten sind herzlich eingeladen! Voraussetzung ist nur die Beherrschung der deutschen Sprache! Als mögliche Räumlichkeiten wurde schon eine Räumlichkeit im Rentamt/Meierhof ins Auge gefasst!

-TEAM FREIZEIT: Das Thema dieser Arbeitsgruppe ist – wie der Titel schon sagt- die Organisation von den verschiedensten Freizeitaktivitäten (Sport, Kreatives, Kulturangebote). Auch der Kontakt zu Vereinen soll hier hergestellt werden.

-TEAM BEGEGNUNG: Natürlich haben alle Teams mit Begegnung zu tun; Hier soll das Thema noch vertieft werden. Die Organisation eines Willkommensfestes steht hier genauso auf dem Programm wie ein Begegnungscafé, gemeinsame Feste und einfache Besuchskontakte. Orte der Begegnung können der Sportplatz, das Pfarrzentrum, der Meierhof, das Volksheim der Park, die Freizeitwiese, die Bücherei, etc…sein

-TEAM ÖFFENTLICHKEITSARBEIT: Die Funktion dieser Gruppe liegt darin alle Vorgänge und Termine über Medien zu kommunizieren. Hier gibt es viele Möglichkeiten. Es wird so schnell wie möglich an der Homepage gebastelt und eine Facebook-Seite erstellt. Die Vernetzung mit der Gemeindezeitung, Pfarrblatt, Tips, Rundschau, ein Schaukasten mit allen Infos, etc… sind die Voraussetzung dafür möglichst viele SchwertbergerInnen zu erreichen.

-TEAM KOORDINATION/ORGANISATION: Hier geht es -wie der Name schon sagt- um die Organisation und Koordinierung von den benötigten Räumlichkeiten, Bedingungen, Verfügbarkeit, Veranstaltungskalender, Informationsaustausch, E-Mail-Verteiler, Finanzierung und Spenden, EDV-Angelegenheiten. Dieses Team wird –unter Einbindung der Gemeinde- auch in ständigem Kontakt und Absprache mit der Volkshilfe sein, um ein Spenden und Hilfe-Chaos zu vermeiden!

-TEAM SACHSPENDEN: Hier soll eine Annahmezentrale in der Gemeindebücherei eingerichtet werden. Ab Mitte September könnte der Veranstaltungsraum neben dem JUZ als eine Art „Geschäft“ (natürlich GRATIS!!!) für die Flüchtlinge genutzt werden. Es sollen dort die vorsortierten Spenden den Flüchtlingen zur Verfügung gestellt werden. Dafür bräuchte man Regale, Kleiderbügel, Schränke, ehrenamtliche für das Sortieren und die Öffnungszeiten…etc.

-TEAM NAHRUNGSMITTEL: Hier gibt es noch Klärungsbedarf; Wo darf man Spenden sammeln? Wie? Wo kann man diese Nahrungsmittel lagern? Vernetzung mit Supermärkten und Geschäften im Ort!!!

Wie man sieht, haben sich die SchwertbergerInnen viele Gedanken gemacht! Ich habe alles so gut es geht für die Leser auf der PLS zusammengefasst, bitte nicht böse sein, wenn der eine oder andere Punkt nicht so ausschweifend behandelt wurde!

WICHTIG IST: WER GESTERN NICHT KOMMEN KONNTE, KANN SICH NOCH JEDERZEIT EINEM TEAM ANSCHLIEßEN! Nähere Infos erhält man auf dem Gemeindeamt Schwertberg!

Wichtig ist für ALLE jetzt einmal, dass man die Gruppen gut organisiert um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten und Eventualitäten einplant. Auch sollte man die Menschen die bei uns aufgenommen werden, nicht sofort mit „Hilfe erschlagen“, sondern die Menschen einmal ANKOMMEN LASSEN und dann einmal schauen was sich auch aus Sicht der Flüchtlinge ergibt und welche Angebote angenommen werden. Man darf nicht vergessen, welche zum Teil lebensgefährlichen und strapaziösen Wege hinter dieser Gruppe liegen und es werden zum Teil einige in Sorge um die Familien in ihren Herkunftsländern sein. 

Weil auch immer wieder das Thema Religion etc… zur Sprache kam; Ich habe mit Frau Starzer gesprochen und sie meinte, man sollte sich nicht auf dieses Thema fokussieren. Falls die Flüchtlinge religiöse Bedürfnisse haben, soll man warten bis diese auch von ihnen geäußert werden. Im Vorfeld sollte man sich also nicht darauf versteifen. So scheint es auch sehr wichtig, dass die Veranstaltungsorte variieren könnten (Meierhof, Pfarrheim, Sportanlage, Volksheim etc…) und sich nicht nur auf kirchliche Institutionen beschränken, da es auch Mitmenschen in Schwertberg gibt, die zwar helfen möchten, aber keine Mitglieder der Pfarre sind.

Der gestrige Abend war der Startschuss für ein Schwertberger Zukunftsprojekt. Es gibt nichts Wichtigeres als Mensch einem anderen Menschen beizustehen. Und das in einer bunten Gemeinschaft tun zu können, wird UNS SCHWERTBERGER_INNEN sicher gut tun! Gerade solche Situationen in denen Solidarität gefragt ist, fördern den Zusammenhalt in der Gemeinde immens!
Danke an ALLE die gestern gekommen sind und schon im Vorfeld an ALLE die dazu stoßen werden! 

 

(Danke für das Foto, welches von der Gemeinde Schwertberg zur Verfügung gestellt wurde!)

 

 

Text: Plattform lebendiges Schwertberg 

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